Das Corps grand-ducal d'incendie et de secours oder auch CGDIS vereint seit dem 1. Juli 2018 die meisten bis dahin mit Aufgaben des Bevölkerungsschutzes vertrauten Organisationen in Luxemburg unter einem Dach. Das im Jahre 2021 bezogene CNIS Gebäude ist ein Großprojekt der Stadt Luxemburg für Feuerwehr, Rettungskräfte und Zivilschutz. Es beheimatet die neue Notrufleitstelle und bietet optimale Bedingungen für die Ausbildung der Rettungskräfte und Simulation von Einsätzen.
Maßstabsgerechte Anschauungsexponate mit einem hohen Detailgrad sind in der modellbautechnischen Umsetzung sehr anspruchsvoll. Objekte dieser Art werden in Hybridbauweise hergestellt, d.h. einzelne Sektionen des Modells werden mit verschiedenen Herstellungstechniken erzeugt, verbunden und vor dem Lackierprozess einer Oberflächenvorbehandlung unterzogen. Neben dem Einsatz modernster Laser-, CNC- und 3D-Drucktechnik ist das handwerkliche Geschick des Modellbauers in besonderem Maße gefordert.
Die gleichermaßen signifikante und ruhige Fassadenstruktur von Europas modernstem Feuerwehr-Ausbildungszentrum basiert auf einem Konzept mit versetzten Öffnungen mit einem definierten Raster. Jedes Rasterfeld besteht aus einem Teil hinterlüfteten, geschlossenen und gedämmten Blech- und einem Fensterelement, wobei die Größe der beiden Teile von Raster zu Raster variiert.
Dieses Variieren machte die Arbeitsvorbereitung besonders aufwendig, da die CAD-Daten nicht direkt für die Ansteuerung von Laser, CNC und 3D-Druck verwendet werden können, sondern zunächst manuell überarbeitet werden mussten. Die umfangreiche LED-Beleuchtung auf verschiedenen Ebenen erforderte im Innenbereich speziell der Zone 1 der Anlage eine aufwendige Innenkonstruktion, um die einzelnen Bereiche vor Lichtstreuungen zu schützen.
Erstmalig kam in diesem Exponat die neue Mehrplatzbenutzerlösung eines MultiUser GUI (Graphic User Interface) zum Einsatz, welches es ermöglicht, neben dem integrierten Touch-Display mit zusätzlichen externen Tablets die interaktive Steuerung drahtlos vorzunehmen. Hierdurch ist der Präsentator nicht mehr an die Position des verbauten Displays gebunden und kann sich während der Präsentation frei im Raum bewegen. Dies bietet nicht nur didaktische Vorteile, sondern ermöglicht auch eine flexible Positionierung. Die Programmierung erfolgte auf der Basis von C++ und Javascript.